Kirchendiener wollen verstärkt für sich werben

Kirchendiener wollen verstärkt für sich werben
Kirchendienerinnen und Kirchendiener in der evangelischen Kirche wollen verstärkt darauf aufmerksam machen, wie wichtig ihre Arbeit für ein gelingendes Gemeindeleben ist.

"Wir sind das erste Gesicht, das Gottesdienstbesucher wahrnehmen in der Kirche", sagte Lothar Püster, der Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Küsterbundes (DEK), dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Bad Münster am Stein-Ebernburg bei Bad Kreuznach. Gerade in Corona-Zeiten sei deutlich geworden, wie vielfältig und unverzichtbar die meist ehrenamtlich geleistete Arbeit der Kirchendiener, Küster, Kirchenvögte und Mesner sei, sagte Püster.

Häufig herrsche in den Kirchengemeinden das Bild vom Kirchendiener vor, der "den Gottesdienstbesuchern das Gesangbuch gebe, die Glocken läute und ein bisschen fege". Während der Pandemie seien die Frauen und Männer jedoch zusätzlich für den Hygieneschutz und die Einhaltung der Abstandsregelungen zuständig gewesen. 

Häufig ehrenamtliche Arbeit

Kirchendienerinnen und Kirchendiener unterstützten durch ihre Dienste die Verkündigung des Evangeliums im Gottesdienst und tragen zum Gelingen von Amtshandlungen und anderen Veranstaltungen ihrer Kirchengemeinde bei. Auch kümmern sie sich um die Pflege und Erhaltung des kirchlichen Eigentums. 

Mit einem eigenen Internet-Blog wolle der Küsterbund nun das Arbeitsspektrum der Kirchendienerinnen und Kirchendiener bekannter machen und für sich werben. Der Beruf des Kirchendieners sei kein Ausbildungsberuf, traditionell hätten Kirchengemeinden seit 1945 vor allem Männer mit handwerklichen Kenntnissen dafür angestellt. Heute gebe es aufgrund des Spardrucks in der Kirche nur noch rund fünf Prozent Vollzeitjobs in diesem Bereich. Die meisten Kirchendienerinnen und Kirchendiener arbeiteten ehrenamtlich oder seien geringfügig beschäftigt, die Zahl der Frauen nehme zu. Nachwuchs für den Kirchendiener-Beruf gebe es kaum, da gerade junge Menschen an einer reduzierten Stelle nur wenig interessiert seien, sagte Püster.