Misereor warnt vor Abstrichen beim Klimaschutz

Misereor warnt vor Abstrichen beim Klimaschutz

Aachen (epd). Das katholische Hilfswerk Misereor warnt davor, wegen der Corona-Krise Abstriche beim Klimaschutz zu machen. Die aktuelle Pandemie dürfte nicht als Vorwand dienen, "in der Umweltpolitik notwendige Entscheidungen zu verschieben oder zu verwässern", mahnte Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Donnerstag in Aachen anlässlich des Ökumenischen Tages der Schöpfung am Freitag.

Ein Nachlassen bei den Bemühungen um Klimaschutz wäre seinen Worten zufolge fatal. Damit würde sich das "knappe Handlungsfenster", um die Erderhitzung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, in der nächsten Legislaturperiode schließen. "Auch wenn uns Corona vordergründig beim Schutz des Klimas eine kurze Atempause verschafft hat, so zeigt sich doch, dass die aktuellen politischen Weichenstellungen nicht ausreichend sind, um die dringend notwendige sozial-ökologische Transformation so zeitnah zu realisieren, dass der Klimawandel beherrschbar bleibt und dessen Folgen begrenzt werden können", sagte Spiegel.

Besorgt zeigte sich der Misereor-Chef zudem über eine zunehmende Zahl an Menschen, die wegen ihres Einsatzes für den Umweltschutz in Ländern wie Mexiko bedroht und getötet werden. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation "Global Witness" fielen im vergangenen Jahr weltweit 212 Kleinbauern, Indigene und Aktivisten solchen Morden zum Opfer.