Diakonie: Kinder vor sexualisierter Gewalt schützen

Diakonie: Kinder vor sexualisierter Gewalt schützen

Berlin (epd). Die Diakonie Deutschland fordert, Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Das gelte für das private Umfeld ebenso wie für öffentliche Einrichtungen wie Kitas, Schulen oder die Jugendhilfe, erklärte der Verband am Freitag in Berlin. Vorstandsmitglied Maria Loheide erklärte, dazu gehörten verbindliche Schutzkonzepte für jede Einrichtung sowie "eine gesellschaftliche Kultur des aufmerksamen Hinsehens gegenüber sexualisierter Gewalt".

In kirchlich-diakonischen Einrichtungen hätten die Mitarbeitenden die Aufgabe, achtsam zu sein und gegen Taten einzuschreiten. Fachberatungsstellen und Anlaufstelle für Betroffene müssten auskömmlich finanziert werden finanziert werden, forderte Loheide. Da bestehe Nachholbedarf.

Nach der Aufdeckung neuer schwerer Fälle von jahrelangem Missbrauch mit Zentrum im nordrhein-westfälischen Münster hatten Union und SPD über eine Erhöhung des Strafmaßes debattiert. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD), die sich zunächst gegen gesetzliche Änderungen ausgesprochen hatte, lenkte am Donnerstag ein und kündigte höhere Mindeststrafen für Kindesmissbrauch und den Handel mit Missbrauchsdarstellungen an. Ein Sprecher des Ministeriums sagte am Freitag in Berlin, das Ministerium wolle den Gesetzentwurf schnell vorlegen.

Lambrecht hatte zugleich deutlich gemacht, dass schwere Verbrechen wie in Münster und in Lügde bereits nach geltendem Recht mit hohen Strafen bis zu 15 Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung geahndet werden können. Als Mindeststrafe sind für schweren sexuellen Missbrauch ein bzw. zwei Jahre Haft vorgesehen, bei schweren körperlichen Misshandlungen und Lebensgefahr für das Opfer fünf Jahre.