WHO: Corona-Pandemie beschleunigt sich in Afrika

WHO: Corona-Pandemie beschleunigt sich in Afrika

Genf (epd). Immer mehr Menschen infizieren sich in Afrika laut der Weltgesundheitsorganisation mit dem Coronavirus. Die Corona-Pandemie beschleunige sich auf dem Kontinent, warnte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer in Genf organisierten Videopressekonferenz.

Mehr als 200.000 Menschen hätten sich in Afrika nachweislich mit dem Corona-Erreger infiziert, das seien weniger als drei Prozent der global bestätigten Fälle. Rund 5.000 Infizierte seien auf dem Kontinent gestorben. Die Regionaldirektorin betonte, dass sie mit einem weiteren stetigen Anstieg der bestätigten Fälle in Afrika rechne. Allerdings sei dort kein exponentielles Anwachsen der Erkrankungen wie in anderen Weltregionen zu verzeichnen.

Laut Moeti konzentriert sich die Lungenkrankheit Covid-19 bislang in großen Metropolen von Afrika. Allerdings dringe Covid-19 langsam auch in ländliche Gebieten vor. Südafrika und Nigeria seien die am stärksten betroffenen Länder. Die meisten Covid-19-Todesopfer seien mindestens 60 Jahre alt oder hätten vor der Infektion bereits schwere Vorerkrankungen gehabt.

Ein Grund für die vergleichsweise niedrige Zahl von Corona-Fällen in Afrika sind laut der Regionaldirektorin strikte Einreisekontrollen und -beschränkungen im Personenverkehr. Zudem hätten die Regierungen früh Lockdowns verhängt, mit der die Verbreitung eingedämmt werden konnte. Allerdings müssten die Menschen in Afrika einen hohen wirtschaftlichen und sozialen Preis für die Sperren zahlen, sagte Moeti.