Ökumene-Gipfel in Karlsruhe wegen Corona auf 2022 verschoben

Ökumene-Gipfel in Karlsruhe wegen Corona auf 2022 verschoben

Karlsruhe, Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat seine für das nächste Jahr geplante Vollversammlung in Karlsruhe um ein Jahr auf 2022 verschoben. Grund sei die Schwere und Unberechenbarkeit der Corona-Pandemie, erklärte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Mittwochabend in Genf nach der Tagung seines Exekutivausschusses. Die Entscheidung sei in enger Abstimmung mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und den anderen Gastgeberkirchen und lokalen Partnern getroffen worden. Das internationale Christentreffen sollte ursprünglich vom 8. bis 16. September 2021 stattfinden. Dazu waren rund 4.000 ökumenische Gäste aus aller Welt erwartet worden.

Wie die EKD mitteilte, wird ein neuer Termin für die 11. ÖRK-Vollversammlung in der zweiten Jahreshälfte 2022 derzeit gesucht und in Kürze mit der Karlsruher Messe und Kongress GmbH festgelegt. Die bereits weit fortgeschrittenen Pläne würden für 2022 überarbeitet und umstrukturiert. Der Weltkirchenrat brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass im Jahr 2022 die volle Teilnahme der ökumenischen Bewegung an der Vollversammlung besser gesichert werden könne.

"Wir freuen uns sehr auf die Kirchen der Welt 2022 in Karlsruhe", sagte die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber in einer am Mittwochabend veröffentlichten Videobotschaft. Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh sagte, man werde die Zeit bis 2022 gut nutzen. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm erklärte, Karlsruhe bleibe ein idealer Platz für ein grenzüberschreitendes christliches Treffen in europäischer Dimension.

Neben dem 3. Ökumenischen Kirchentag im Mai in Frankfurt am Main wäre das Karlsruher Christen-Treffen das zweite Ökumene-Großereignis in 2021 gewesen. Am Kirchentag halten die Veranstalter fest.

Die Vollversammlung ist das höchste Beschlussgremium des Dachverbandes und tritt etwa alle acht Jahre zusammen, zuletzt 2006 im brasilianischen Porto Alegre und 2013 im südkoreanischen Busan. Dazwischen leiten der zweimal im Jahr tagende Exekutivausschuss und der Zentralausschuss die Geschäfte.

Im Ökumenischen Rat der Kirchen sind 350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubigen zusammengeschlossen. Ihm gehören protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie Freikirchen an. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet jedoch seit Ende der 1960er Jahre in wichtigen Gremien mit. Weiter sollten Vertreter von Muslimen, Hindus, Buddhisten und anderer Religionen an der Vollversammlung mitwirken. In Europa tagte die ÖRK-Vollversammlung letztmals 1968 im schwedischen Uppsala.

epd lbw/cez kfr