Knapp zwölf Millionen Hektar tropischer Wald 2019 zerstört

Knapp zwölf Millionen Hektar tropischer Wald 2019 zerstört

Frankfurt a.M. (epd). Knapp zwölf Millionen Hektar tropischen Waldes sind im vergangenen Jahr zerstört worden. 3,8 Millionen Hektar davon waren feuchte Urwälder, die wegen ihrer biologischen Vielfalt und der CO2-Speicherung besonders wichtig sind, wie das Portal "Global Forest Watch" am Dienstag berichtete. Dies entspreche dem Verlust einer Fußballfeld-Fläche alle sechs Sekunden. Den Daten zufolge, die von der US-Universität von Maryland stammen, stieg die Abholzung von Primärwald um 2,8 Prozent im Vergleich zu 2018.

Demnach verzeichneten einige Länder eine Waldzerstörung auf Rekordniveau, unter anderem durch Feuer. In Brasilien ist mit deutlichem Abstand am meisten Urwald zerstört worden: Knapp 1,36 Millionen Hektar, etwas mehr als im Vorjahr (1,35 Millionen Hektar), wurden zunichte gemacht. Etwas geringer ist der Verlust in der Demokratischen Republik Kongo mit 475.000 Hektar (2018: 481.000 Hektar) und in Indonesien mit 324.000 Hektar (2918: 340.000 Hektar).

Unkontrollierte Feuer haben in Bolivien zu einer massiven Waldzerstörung geführt, den Experten zufolge über 80 Prozent mehr als beim höchsten Verlust der vergangenen Jahre. Das Land verlor 2019 insgesamt 290.000 Hektar Urwald (2018: 154.000 Hektar).

In Brasilien sorgt demnach vor allem die Landwirtschaft für die Zerstörung des Urwaldes. Zwar habe es auch dort 2019 heftige Waldbrände gegeben, zumeist jedoch auf bereits gerodeten Flächen. Satellitenbilder zeigten zudem, dass es Hotspots neuer Urwaldzerstörung in den Gebieten der Urbevölkerung im Bundesstaat Pará gebe. Grund dafür seien Landraub und Bergbau.

Im Kongo geht der größte Verlust den Angaben zufolge auf die Landwirtschaft der lokalen Bevölkerung zurück. Doch auch kommerzielle Rodung, Bergbau und Plantagen könnten eine Rolle spielen. In Indonesien gingen die Verluste laut den Daten zum dritten Mal in Folge zurück, und das trotz intensiver Brände. Dies könnte darauf hinweisen, dass sich Bemühungen Indonesiens auszahlten, die Waldzerstörung zu reduzieren, schrieben die Autoren.