Ökumene-Gipfel 2021 in Karlsruhe wird offenbar verschoben

Ökumene-Gipfel 2021 in Karlsruhe wird offenbar verschoben
Die Kirchen der Welt wollten sich im nächsten Jahr zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe treffen. Der globale Ökumene-Gipfel soll nun offenbar verschoben werden. Die Gründe sind noch unklar.

Karlsruhe, Genf (epd). Die für das nächste Jahr geplante Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe soll offenbar verschoben werden. Das erfuhr der Evangelische Pressedienst (epd) aus Kirchenkreisen. Zu der Veranstaltung vom 8. bis 16. September nächsten Jahres waren rund 4.000 ökumenische Gäste aus aller Welt erwartet worden. Über einen möglichen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurde zunächst nichts bekannt. Eine ÖRK-Sprecherin in Genf wollte sich am Dienstag auf epd-Anfrage zu einer möglichen Terminverschiebung nicht äußern. Sie kündigte eine Stellungnahme für Mittwochnachmittag an.

Neben dem 3. Ökumenischen Kirchentag im Mai in Frankfurt am Main wäre das Karlsruher Christen-Treffen das zweite Ökumene-Großereignis in 2021 gewesen. Am Kirchentag halten die Veranstalter fest.

Zu einer möglichen Verschiebung des Ökumene-Gipfels des Weltkirchenrates äußerte sich der Leiter des Karlsruher Koordinierungsbüros der Vollversammlung des ÖRK, Marc Witzenbacher, auf Anfrage nicht. Er bestätigte lediglich, dass sich der Exekutivausschuss des ÖRK in dieser Woche beraten und entscheiden werde, "wie es mit den Planungen der Vollversammlung weitergeht".

Die Vollversammlung ist das höchste Beschlussgremium des Dachverbandes und tritt etwa alle acht Jahre zusammen, zuletzt 2006 im brasilianischen Porto Alegre und 2013 im südkoreanischen Busan. Dazwischen leiten der zweimal im Jahr tagende Exekutivausschuss und der Zentralausschuss die Geschäfte.

Der ÖRK-Exekutivausschuss tagt noch bis Mittwoch. Der amtierende ÖRK-Generalsekretär, Priester Ioan Sauca von der Rumänischen Orthodoxen Kirche, habe dem Zentralausschuss und dem Exekutivausschuss des ÖRK jeden Monat Rechenschaftsberichte vorgelegt, um während der Covid-19-Pandemie über die Schwerpunkte und die Neuausrichtung der ÖRK-Arbeit zu informieren, hieß es. In ihrer Botschaft an die Mitglieder des Exekutivausschusses sagte die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, die Kenianerin Agnes Abuom, dass diese Zeit alle vor große Herausforderungen stelle.

Im Ökumenischen Rat der Kirchen sind 350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubigen zusammengeschlossen. Ihm gehören protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie Freikirchen an. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet jedoch seit Ende der 1960er Jahre in wichtigen Gremien mit. Weiter sollten Vertreter von Muslimen, Hindus, Buddhisten und anderer Religionen an der Vollversammlung mitwirken. In Europa tagte die ÖRK-Vollversammlung letztmals 1968 im schwedischen Uppsala.

epd lbw/cez kfr