Ernährungsreport: Deutsche essen weniger Fleisch

Ernährungsreport: Deutsche essen weniger Fleisch
In Corona-Krise wird mehr gekocht
Das Zuhausebleiben wegen Corona wirkt sich aufs Essverhalten der Deutschen aus. Sie kochen mehr und essen häufiger gemeinsam, heißt es im Ernährungsreport der Bundesregierung. Sichtbar sind aber auch längerfristige Trends, etwa zu weniger Fleisch.

Berlin (epd). Die Deutschen essen offenbar weniger Fleisch als noch vor fünf Jahren. 26 Prozent der Bundesbürger verzehren laut eigener Aussage täglich Wurst oder Fleisch, wie aus dem am Freitag von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) vorgestellten "Ernährungsreport 2020" hervorgeht. Im Jahr 2015 waren es noch 34 Prozent. Dabei gibt es einen deutlichen Geschlechterunterschied: Während knapp ein Drittel (32 Prozent) der Männer angaben, täglich Fleisch oder Wurst zu essen, war es bei den Frauen nur jede Fünfte (20 Prozent).

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Deutschen gaben zudem an, sich "flexitarisch" zu ernähren, hin und wieder also bewusst auf Fleisch zu verzichten. Auch das machen mehr Frauen (62 Prozent) als Männer (48 Prozent). Die Zahl der Vegetarier und Veganer ist den Angaben zufolge in etwa gleich geblieben.

Für den Report des Ernährungsministeriums hat das Meinungsforschungsinstitut forsa rund 1.000 Menschen im Dezember 2019 und Januar 2020 befragt. Für den aktuellen Report gab es zudem eine zusätzliche Umfrage im April zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf das Essverhalten.

Dabei zeigt sich, dass das Zuhausebleiben wegen der Pandemie dazu führt, dass mehr Mahlzeiten daheim zubereitet werden. 30 Prozent der Befragten gaben an, mehr zu kochen als zuvor. 28 Prozent gaben an, dass sie auch häufiger gemeinsam essen. Klassische Lieferangebote wurden den Angaben zufolge nicht wesentlich häufiger genutzt. Gut jeder Fünfte gab in der Umfrage aber an, häufiger Lieferdienste örtlicher Gastronomen in Anspruch genommen zu haben. Insgesamt ist Klöckner zufolge auch die Wertschätzung für die heimische Landwirtschaft und regionale Produkte gewachsen.