Bischof Overbeck: Nach Corona-Krise mutig nach vorne gehen

Bischof Overbeck: Nach Corona-Krise mutig nach vorne gehen

Bonn (epd). Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ruft dazu auf, die Corona-Krise als Anlass für einen klima-, umwelt- und sozialfreundlichen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft zu nutzen. "Gehen wir mutig nach vorne!", erklärte der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn. "Die Armen und Schwachen, die am stärksten unter der Krise leiden, brauchen unsere Aufmerksamkeit nun ganz besonders", sagte Overbeck anlässlich des fünften Jahrestags der Veröffentlichung der Umwelt-Enzyklika "Laudato si'" von Papst Franziskus am 24. Mai 2015.

"Jenseits von Partikularinteressen stehen alle in der Verantwortung, für unser gemeinsames Haus Sorge zu tragen", fügte Overbeck hinzu. Die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus könne in der "gegenwärtigen Krisenzeit und darüber hinaus ein hilfreicher Kompass sein." Der Vatikan hatte ein "Laudato-Si-Jahr" ausgerufen, um die Botschaft der Enzyklika erneut in Erinnerung zu bringen, denn sie sei ein Meilenstein der katholischen Soziallehre.

Die Enzyklika sei durchdrungen von dem Grundgedanken, "dass Ökologie und Soziales zusammengedacht werden müssen: Die Sorge für die Menschen und der Schutz der Ökosysteme sind untrennbar miteinander verbunden", sagte Overbeck weiter. In ihrer Gesamtheit sei die Enzyklika ein Appell, "unser Leben und Wirtschaften am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten". Dazu gehöre auch, die Lebensstile anzupassen, damit der Mensch wieder im Einklang mit der Schöpfung und mit sich selbst lebe.