Letzte Zeugen im Würzburger Logopäden-Prozess vernommen

Letzte Zeugen im Würzburger Logopäden-Prozess vernommen

Würzburg (epd). Der Prozess gegen einen Logopäden wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und Herstellung von Kinderpornografie vor dem Landgericht Würzburg geht in seine Endphase. Am Montagvormittag vernahm die Strafkammer die letzten beiden Zeugen. Die Leiter der Justizvollzugsanstalten Würzburg und Bamberg wurden zu den Bedingungen der Untersuchungshaft des 38-jährigen Angeklagten befragt. Dessen Verteidiger wollten wissen, ob ihr Mandant in der JVA Repressalien durch Mithäftlinge ausgesetzt sei.

Die Gefängnisleiter berichteten, der 38-Jährige habe, als er von der JVA Bamberg nach Würzburg verlegt wurde, nach eigenen Angaben einen Drohbrief von einem Mitgefangenen erhalten. Um ihn zu schützen, sei der Logopäde zeitweise in Einzelhaft mit separatem Hofgang verlegt worden. Allerdings sei von tatsächlichen Übergriffen auf ihn in der Haft nichts bekannt.

Für den Montagnachmittag war der Beginn der Plädoyers unter Ausschluss der Öffentlichkeit geplant. Dem Logopäden wird 66-facher schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Er soll sich in seiner Praxis oder in zwei evangelischen Kitas in Würzburg an insgesamt sieben teils schwerbehinderten Jungen im Alter von zwei bis sechs Jahren haben. Von seinen Taten soll er Fotos und Videos angefertigt und im Darknet verbreitet haben.

Zum Prozessauftakt im März hatte der Mann die Taten gestanden. Das Urteil ist für Anfang Juni geplant.