Stephanuskirche in Böckweiler ist "Kirche des Jahres 2020"

 Stephanuskirche gewählt vom Publikum der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmaeler in Deutschland
© epd-bild/Jo Steinmetz
Die evangelische Stephanuskirche im saarländischen Blieskastel-Böckweiler ist die "Kirche des Jahres 2020".
Stephanuskirche in Böckweiler ist "Kirche des Jahres 2020"

Blieskastel, Hannover, Speyer (epd). Die evangelische Stephanuskirche im saarländischen Blieskastel-Böckweiler ist die "Kirche des Jahres 2020". Das Gotteshaus, dessen Ursprünge auf das 11. Jahrhundert zurückgehen, wurde aus zwölf Kandidaten unter den "Kirchen des Monats 2019" ausgewählt, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag in Hannover mitteilte. Die Auszeichnung der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist ein Publikumspreis. 10.650 Menschen hatten online über ihre Lieblingskirche abgestimmt. Die "Kirche des Jahres" ist undotiert und eine Ehrenauszeichnung.

Altarraum der evangelischen Stephanuskirche, der "Kirche des Jahres" 2020.

Insgesamt 1.988 Stimmen seien bei der Abstimmung zur "Kirche des Jahres" auf die Stephanuskirche entfallen, sagte Catharina Hasenclever, die Geschäftsführerin der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und den evangelischen Landeskirchen gegründeten Stiftung. Es seien fast doppelt so viele Voten eingegangen wie im vergangenen Jahr. Die Stephanuskirche in dem 350-Einwohner-Dorf Böckweiler, einem Stadtteil von Blieskastel, ist das älteste romanische Kirchengebäude des Saarlandes und liegt an einem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Den zweiten Platz errang die Stralsunder St. Nikolaikirche, die drittmeisten Stimmen entfielen auf die Dorfkirche im brandenburgischen Rossow.

Gerade in mühsamen Zeiten müssten Kirchen als wichtige Orte der Einkehr, der Heimat und der Gemeinschaft erhalten bleiben, sagte Hasenclever. Urkundlich erwähnt wurde das Gotteshaus in Böckweiler erstmals 1149 als Priorat des Klosters Hornbach. Die drei Konchen (halbrunde Nischen), die den Chorraum abschließen und sich wie Kleeblätter an drei Seiten anlehnen, sind in der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte außergewöhnlich. Die Stiftung KiBa förderte die Sanierung der Stephanuskirche nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mit 10.000 Euro.

Während der Bodensanierung entdeckte man das ursprüngliche Niveau des Kircheninneren; eine Ecke davon wurde freigelassen und mit Glas abgedeckt.

Die Stiftung KiBa hat nach eigenen Angaben seit 1999 bundesweit kirchliche Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro unterstützt. Für dieses Jahr seien Förderzusagen von rund 1,6 Millionen Euro vorgesehen.