Suspendierung gefordert: Druck auf umstrittenen Pastor Latzel steigt

Suspendierung gefordert: Druck auf umstrittenen Pastor Latzel steigt

Bremen (epd). Der Druck auf den umstrittenen evangelischen Pastor Olaf Latzel aus Bremen nimmt zu. Am Donnerstag forderte die Gesamt-Mitarbeitendenvertretung der Bremischen Evangelischen Kirche die sofortige Suspendierung des Pastors der evangelikalen Bremer Innenstadtgemeinde St. Martini. Der 52-jährige Theologe hatte im Oktober vergangenen Jahres im Rahmen eines "Eheseminares" homosexuell lebende Menschen diffamiert, in dem er sie unter anderem als Verbrecher bezeichnete. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung.

Die unerträglichen Anfeindungen seien weder als Mitglied noch als Mitarbeiter der Kirche akzeptabel, heißt es in der Erklärung der Personalvertretung. Gefragt sei nun eine klare Positionierung der Kirchenleitung. Wer das Bekenntnis zu Demokratie und Menschenwürde verlasse, dürfe in der bremischen Kirche keinen Platz haben. Latzel müsse für die Zeit der Untersuchungen zum Vorwurf der Volksverhetzung durch die Staatsanwaltschaft unter Ausschöpfung aller disziplinarrechtlichen Möglichkeiten suspendiert werden.

"Ein weiterer Verbleib Latzels im Amt wird irreparablen Schaden an und in dieser Kirche hinterlassen", warnten die Mitarbeitervertreter. Latzel hatte in dem Seminar unter andrem gesagt, Homosexualität stehe gegen die göttliche Schöpfungsordnung, die als Geschlecht nur Männer und Frauen vorsehe. "Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist teuflisch und satanisch." Das verunsichere Leute, zerstöre Zivilisation und Kultur. Damit würden schon Kinder in der Schule indoktriniert.

Die Leitung der Bremischen Evangelischen Kirche hatte sich in scharfen Worten von den Äußerungen distanziert. Sie stehe "klar an der Seite homosexuell lebender Menschen".