Genf (epd). Millionen von Binnenflüchtlingen schweben angesichts der Corona-Epidemie laut der UN-Beauftragten Cecilia Jimenez-Damary in akuter Gefahr. Die Staaten müssten sofort den gesundheitlichen Schutz für die betroffenen Kinder, Frauen und Männer verbessern, verlangte die UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechte von Binnenflüchtlingen am Mittwoch in Genf.
"Sie gehören zu den schwächsten Menschen und dürfen von den Regierungen nicht vergessen werden", sagte die Juristin von den Philippinen. Die Flüchtlinge, die im eigenen Land umherirren, hätten oft keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu einer Gesundheitsversorgung.
Sie litten sie unter einem Mangel an Wasser und Lebensmitteln und sie lebten in unzumutbaren Behausungen, überfüllten Camps oder sogar im Freien, führte die UN-Beauftragte aus. Zudem tobten in ihren Heimatländern bewaffnete Konflikte. Durch diese Umstände könnte die Ausbreitung der Infektionskrankheit Covid-19 beschleunigt werden. Die Staaten müssten sicherstellen, dass alle Covid-19-Patienten behandelt werden.
Gemäß dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR müssen mehr als 40 Millionen Menschen ein Leben als Binnenflüchtling fristen. Sie flüchteten vor Gewalt und Krieg innerhalb ihres eigenen Landes, etwa in Syrien oder im Südsudan. Das Völkerrecht unterscheidet zwischen Binnenflüchtlingen einerseits und Flüchtlingen andererseits. Flüchtlinge fliehen vor Unterdrückung, Gewalt und Krieg in ihrem Heimatland in ein anderes Land. Die Sonderberichterstatterin für die Menschenrechte von Binnenflüchtlingen arbeitet im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates.