Katholische Unternehmer befürchten Umsatzrückgänge und Insolvenzen

Katholische Unternehmer befürchten Umsatzrückgänge und Insolvenzen

Köln (epd). Infolge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie befürchtet der Bund Katholischer Unternehmer Umsatzeinbrüche und auch Insolvenzen trotz staatlicher Hilfen. Verluste seien in diesem Jahr schon programmiert, in nicht wenigen Fällen trotz der staatlichen Hilfe auch Insolvenzen, sagte der Bundesvorsitzende des Verbands Ulrich Hemel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die gegenwärtige Corona-Krise verdecke die Dramatik des wirtschaftlichen Umbaus, der Folge der Situation sein werde. Es sei zu erwarten, dass die Krise zu verstärkter wirtschaftlicher Konzentration führe, weil größere Betriebe überleben, viele kleinere aber nicht.

Hemel erwartet Umsatzeinbrüche nach eigenen Worten bereits dann, wenn die Maßnahmen der Bundesregierung nur einen Monat anhalten. Wenn man bedenke, dass ein Monat ein Zwölftel der Jahresleistung ist, dann seien das 8,3 Prozent. "Ein Monat kompletter Ausfall würde dann bei sonst gleichen Bedingungen einem Umsatzrückgang von minus 8,3 Prozent entsprechen", sagte er. "Die meisten Unternehmen haben einen Gewinn von rund ein bis drei Prozent auf den Umsatz, gerade wenn es sich um kleine Unternehmen handelt."

Aus wirtschaftlicher Sicht werde es logischerweise von Woche zu Woche schlimmer. "Dauert der totale Shutdown länger als drei Monate an, ist die Situation in meinen Augen nicht mehr haltbar", sagte Hemel. Das werde eine Situation geben wie "Heulen und Zähneknirschen". Denn wenn Unternehmen aufgeben müssten, folgten die Arbeitsplätze auf dem Fuß. Ein drastischer Anstieg der Arbeitslosenzahl werde leider nicht ausbleiben.

Bisher trage die Mehrzahl der Unternehmen die Maßnahmen mit, sagte Hemel. "Einige Unternehmer sind verzweifelt, weil ihnen massiv die Umsätze einbrechen, so dass Mieten und Löhne, Kredite und Steuern nicht mehr bedient werden können." Andere Unternehmen kämen sogar ganz gut durch die Krise, entweder durch eine Ausweitung digitaler Angebote oder weil bestimmte Teilbereiche sogar profitierten, wie im Gesundheitswesen oder bei Lieferdiensten.