Ex-Minister im Kongo wegen Veruntreuung von Ebola-Mitteln verurteilt

Ex-Minister im Kongo wegen Veruntreuung von Ebola-Mitteln verurteilt

Genf, Kinshasa (epd). Im Kongo ist der frühere Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga wegen der Veruntreuung von Hilfsgeldern in der Ebola-Krise zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Das Berufungsgericht in der Hauptstadt Kinshasa sah es als erwiesen an, dass Oly Ilunga 400.000 US-Dollar (368.000 Euro) hinterzogen hat, wie der französische Auslandssender RFI am Dienstag berichtete. Mit dem Geld sollten Medikamente für die Ebola-Bekämpfung im Nordosten des Landes gekauft werden. Das Urteil ist rechtskräftig. Mit Oly Ilunga wurde auch sein früherer Finanzberater Ezechiel Mbuyi Mwasa verurteilt.

Oly Ilunga hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen und erklärt, vom Verschwinden der Mittel nichts gewusst zu haben. Der Arzt war zwischen 2016 und Juli 2019 Gesundheitsminister. Er war im August vergangenen Jahres verhaftet worden. Seit September steht er unter Hausarrest.

Im Nordosten Kongos brach im August 2018 eine der schwersten Ebola-Epidemien in der Geschichte aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bis Mitte März 2.264 Menschen an der Infektionskrankheit gestorben. Anfang März wurde der letzte Patient entlassen. Wenn bis 12. April keine neuen Ebola-Fälle entdeckt werden, wird die WHO die Epidemie für beendet erklären.