Hilfe für Prostituierte wegen Corona-Krise gefordert

Hilfe für Prostituierte wegen Corona-Krise gefordert

Berlin (epd). Die Frauenrechtsorganisation "Terre des Femmes" hat die Schließung von Bordellen wegen der Corona-Krise begrüßt und zugleich mehr Unterstützung für Prostituierte gefordert. Die von der Bundesregierung beschlossenen wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen müssten auch für Prostituierte gelten, erklärte Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle am Mittwoch in Berlin. "Eine plötzliche Schließung von Bordellen, wie sie jetzt verordnet wurde, führt zur sozialen Katastrophe für betroffene Frauen", sagte sie.

Die Schließung müsse von Sozialmaßnahmen begleitet werden. Die Frauenrechtsorganisation plädierte für das sogenannte nordische Modell als Ausweg aus der Prostitution. Dabei würden flankierende Maßnahmen wie unter anderem die Bestrafung von Sexkäufern sowie Ausstiegsprogramme für Prostituierte die Nachfrage nach käuflichem Sex senken.

Ferner sprach sich "Terre de Femme" für eine Entkriminalisierung und die Einrichtung eines Fonds für unkomplizierte finanzielle Unterstützung für Prostituierte aus. Nötig seien unter anderem auch eine kostenlose medizinische Versorgung sowie der Zugang zu Corona-Tests, "da die Frauen einer Risikogruppe angehören", erklärte die Organisation.