Faire Verfahren für Flüchtlinge trotz Corona-Krise gefordert

Faire Verfahren für Flüchtlinge trotz Corona-Krise gefordert

Berlin (epd). Das Berliner "Zentrum Überleben" für geflüchtete Folteropfer hat Ausländerbehörden und Verwaltungsgerichte aufgefordert, angesichts der Corona-Krise für faire und ordentliche Verfahren zu sorgen. Es müsse sichergestellt werden, dass Schutzsuchende ihre Rechte durch eine gute Verfahrensberatung und Vorbereitung der Anhörung wahrnehmen können, erklärte Geschäftsführer Carsten Völz am Dienstag in Berlin. Solange die Krise anhalte, sollten deshalb asyl- und aufenthaltsrechtliche Verfahrenstermine möglichst verschoben werden.

"Wenn öffentliche Stellen geschlossen werden, kann das schwerwiegende Konsequenzen für geflüchtete und schutzsuchende Menschen haben", sagte Völz weiter. Insofern sollte bei allen Maßnahmen längerfristig und vorausschauend gehandelt werden. Dies betreffe den Umgang mit Aufenthaltspapieren genauso wie staatliche Leistungen. So müsse die gesundheitliche Versorgung genauso gewährleistet bleiben wie die Übernahme von Kosten und Bargeldauszahlungen für Geflüchtete ohne Konto, unterstrich Völz.

Das "Zentrum Überleben" setzt sich für Überlebende von Folter und Kriegsgewalt ein. Hilfesuchende erhalten medizinische, psychotherapeutische und andere Unterstützung. Derzeit werden Menschen vor allem aus Syrien, Afghanistan, Tschetschenien, Eritrea, der Türkei sowie dem Iran und dem Irak betreut.