Bayern fährt runter: Söder verhängt Katastrophenfall

Bayern fährt runter: Söder verhängt Katastrophenfall
Der Freistaat Bayern fährt das öffentliche Leben weitgehend runter, um der Ausbreitung des Coronavirus Herr zu werden. Ab Dienstag werden alle Freizeiteinrichtungen geschlossen und der Einzelhandel eingeschränkt.

München (epd). Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat am Montag den Katastrophenfall für den gesamten Freistaat festgestellt. So solle die fortschreitende Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt werden, sagte Söder bei einer nur im Internet und im Fernsehen gesendeten Pressekonferenz. Die Maßnahmen gelten vorerst für die nächsten 14 Tage, anschließend müsse man überprüfen, wie sich das Geschehen weiterentwickelt, erläuterte Söder: "Erfolg heißt Verlangsamung der Infektion."

Konkret bedeutet das Söder zufolge: Veranstaltungen sind in Bayern nun generell nicht mehr erlaubt, Schulen und Kitas bleiben wie schon am Freitag angekündigt geschlossen. Zudem werden ab Dienstag alle Freizeiteinrichtungen geschlossen, wie zum Beispiel Vereinsheime, Bars, Clubs, Museen, Sportstätten, Tierparks, Musikschulen und vieles mehr. Für die Gastronomie gilt ab Mittwoch, dass nur noch Speiselokale und Betriebskantinen zwischen 6 und 15 Uhr geöffnet haben dürfen. Der Abstand der anwesenden Gäste muss mindestens 1,50 Meter betragen, pro Lokalität dürfen maximal 30 Personen gleichzeitig anwesend sein.

Zudem wird der Einzelhandel in Bayern untersagt, ausgenommen seien Geschäfte für die alltägliche Versorgung, also beispielsweise der Lebensmittelhandel, Banken, Apotheken, Drogerien, Postfilialen, Bau- und Gartenmärkte, Tierbedarfsgeschäfte und Tankstellen. Söder sagte aber auch, er bitte die Menschen im Freistaat, sich ganz genau zu überlegen, "was sie einkaufen wollen oder nicht". Hamsterkäufe seien nicht nötig, die Versorgung sei sichergestellt.

Die Ladenöffnungszeiten würden ausgeweitet auf montags bis samstags bis 22 Uhr. Sonntags dürften die nicht geschlossenen Geschäfte von 12 bis 18 Uhr öffnen.