Seehofer: Stabilität an griechisch-türkischer Grenze geht vor

Seehofer: Stabilität an griechisch-türkischer Grenze geht vor

Brüssel (epd). Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat gefordert, dass sich die EU mit Blick auf die Situation an der griechisch-türkischen Grenze zunächst auf eine Stabilisierung der Lage konzentriert. Es gehe erst um Ordnung und danach um Humanität und die Aufnahme von Kindern und Flüchtlingen aus Griechenland in anderen EU-Ländern, machte Seehofer am Mittwoch vor einem Sondertreffen der europäischen Innenminister in Brüssel klar.

Wichtig für eine Aufnahme von Kindern und Jugendlichen in Deutschland sei "eine europäische Lösung", sagte er. Es sei aber nicht nötig, dass alle EU-Staaten mitmachten.

Das Vorgehen Griechenlands an der Grenze billigte Seehofer. Das Land erledige die wichtige Aufgabe des Schutzes der Außengrenzen und tue das "aus meiner Sicht sehr gut", erklärte der Minister. Auf die Frage nach einer Aussetzung des Asylrechts in Griechenland für einen Monat sagte er, dies sei "auch in Ordnung - bei der besonderen Situation".

Mit Blick auf die Türkei legte Seehofer weitere EU-Hilfen zur Unterstützung der Flüchtlinge dort nahe. Es habe schon vor Monaten Beschwerden der Türkei zu diesem Thema gegeben, und es sei in Europas Interesse, dass Menschen dort gut untergebracht seien, sagte er.

Die Türkei hatte am Samstag ihre Grenzen zur EU geöffnet. Laut griechischen Behörden wurden Tausende Flüchtlinge am Grenzübertritt gehindert. Der Flüchtlingspakt von 2016 verlangt von der Türkei, gegen illegale Migration in die EU vorzugehen.