Kirchen in Hanau öffnen Türen für Trostsuchende

Kirchen in Hanau öffnen Türen für Trostsuchende

Hanau (epd). Angesichts des Gewaltverbrechens in Hanau mit elf Toten haben alle evangelischen Kirchen in der Stadt am Donnerstag ihre Pforten geöffnet. Man wolle den Menschen Orte bieten, an denen sie Trost finden könnten, sagte Martin Lückhoff, Dekan des Kirchenkreises Hanau, dem Evangelischen Pressedienst (epd). In den Kirchen lägen Texte aus, die für solche Krisenfälle vorbereitet seien.

Während der Nacht bis in die frühen Morgenstunden hinein seien insgesamt sieben Pfarrer als Notfallseelsorger vor Ort gewesen, sagte Lückhoff. Die Seelsorger hätten Angehörige, aber auch Rettungskräfte betreut. Er selbst stehe in Kontakt mit dem Büro des Oberbürgermeisters, auch mit der muslimischen Gemeinde sei eine Kontaktaufnahme erfolgt. Es zeichne sich ab, dass möglicherweise viele Jugendliche unter den Opfern seien.

Am Mittwochabend hatte der Angreifer nach Angaben der Polizei Südosthessen neun Menschen in Hanau erschossen. Demnach soll der mutmaßliche Täter gegen 22 Uhr am Heumarkt in der Innenstadt auf Menschen geschossen haben, danach fuhr er weiter zum Kurt-Schumacher-Platz im Hanauer Stadtteil Kesselstadt, wo er erneut mehrere Menschen angriff. Die Polizei schrieb den Mann noch in der Nacht zur Fahndung aus. Schließlich fand sie den mutmaßlichen Täter am frühen Morgen tot in seiner Wohnung. Außerdem fand die Polizei den Angaben zufolge eine weitere Leiche in der Wohnung.