UN: Assad-Offensive in Nordwest-Syrien vertreibt 900.000 Menschen

UN: Assad-Offensive in Nordwest-Syrien vertreibt 900.000 Menschen

New York, Genf (epd). Die Offensive des Assad-Regimes und Russlands gegen islamistische Kämpfer und Rebellen in Nordwest-Syrien treibt laut den Vereinten Nationen immer mehr Menschen in die Flucht. Schätzungsweise 900.000 Kinder, Frauen und Männer seien seit Anfang Dezember vor der Gewalt in der Provinz Idlib und angrenzenden Gebieten geflohen, erklärte der UN-Nothilfekoordinator, Mark Lowcock, am Montag in New York.

Viele Geflohene seien schutzlos den eisigen Temperaturen ausgesetzt, Kinder und Babys sterben nach UN-Angaben infolge der Kälte. Lowcock betonte, dass die UN und ihre Partner eine große Hilfsoperation gestartet hätten. Da die Türkei ihre Grenze für Flüchtlinge aus Syrien gesperrt hat, harren die meisten Geflohenen in den umkämpften Gebieten aus. Lowcock nannte den Syrien-Konflikt die "größte humanitäre Horrorstory" des 21. Jahrhunderts.

Seit April 2019 gehen Streitkräfte des Machthabers Baschar al-Assad, das russische Militär und verbündete Milizen in dem Gebiet gegen islamistische Kämpfer vor, die sich dort verschanzt halten. Die Region gilt als eine der letzten, die von Assad-Gegnern gehalten wird. Der Syrien-Krieg begann 2011 mit einem Volksaufstand gegen Assad. Rebellen und Terrorgruppen eroberten weite Teile des Landes. Mit Hilfe Russlands und des Irans gewann Assad die meisten Gebiete zurück.