Bundesanstalt fordert gute Organisation von Arbeit im Homeoffice

Bundesanstalt fordert gute Organisation von Arbeit im Homeoffice

Dortmund (epd). Telearbeit und das Arbeiten von Zuhause sollten nach Erkenntnissen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gut organisiert und auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zugeschnitten sein. Gerade das ungeregelte Arbeiten im Homeoffice gehe häufig mit hoher Arbeitsbelastung und Überstunden einher, teilte die in Dortmund ansässige Bundesanstalt am Freitag auf Basis der Arbeitszeitbefragung 2017 mit. Bislang habe zudem nur etwa jeder achte Beschäftigte Telearbeit mit seinem Arbeitgeber vereinbart.

In der Befragung gaben überdies etwa 60 Prozent der Beschäftigten an, dass sie nicht in Telearbeit arbeiten möchten. Betrieblich vereinbarte Telearbeit sei insgesamt nur einer kleinen Gruppe von etwa zwölf Prozent der Mitarbeiter möglich. Für sie sei die Arbeit von Zuhause ein Instrument, um Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. So nutzten die Beschäftigten Telearbeit etwa dazu, um lange Pendelwege zu vermeiden. 21 Prozent der Pendler mit einem Arbeitsweg von mindestens zwei Stunden täglich arbeiteten an mindestens einem Tag pro Woche außerhalb der Firma.

Ein weitaus größerer Teil der Beschäftigten (31 Prozent) arbeitete dagegen gelegentlich und ohne eine betriebliche Vereinbarung von Zuhause aus. Diese Mitarbeiter arbeiteten laut Bundesanstalt jedoch meist länger und mit höherer Intensität als Beschäftigte mit einer Vereinbarung über Telearbeit. Die Ergebnisse legten nahe, dass die Beschäftigten ihre Arbeit mit nach Hause nehmen, wenn sie diese in der regulären Arbeitszeit nicht bewältigen könnten.

Die Autoren der Studie verweisen darauf, dass auch bei der Arbeit von Zuhause die Arbeitszeitregelungen einzuhalten sind. Konkrete Telearbeitsvereinbarungen könnten sicherstellen, dass die Beschäftigten im Homeoffice nicht über das vereinbarte Maß hinaus arbeiten. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass soziale Kontakte zu Kollegen und Führungskräften erhalten bleiben.

Für die Untersuchung wurden die Daten von knapp 8.800 Beschäftigten in Deutschland ausgewertet. Den Angaben zufolge kommt Telearbeit am häufigsten im Bereich Information und Kommunikation sowie bei Führungskräften vor.