Düsseldorf (epd). Immer mehr Patienten erhalten der Barmer-Krankenkasse zufolge ein Rezept für Cannabis. Bundesweit stieg bei der zweitgrößten gesetzlichen Kasse die Zahl der Anträge von 5.238 im Jahr 2018 auf 6.049 im Jahr 2019, wie die "Rheinische Post" (Freitag) berichtet. Seit der Freigabe von Cannabis für medizinische Zwecke im März 2017 stellten die Versicherten demnach insgesamt knapp 15.000 Anträge.
Im vergangenen Jahr gab die Barmer dem Bericht zufolge über 17 Millionen Euro für Cannabis-Verordnungen aus. 2018 waren es noch 13 Millionen Euro. Am meisten Anträge seien in Bayern gestellt worden, gefolgt von Nordrhein-Westfalen.
Nach den Worten der Barmer-Schmerzmedizinerin Ursula Marschall wird Cannabis in vielen Altersgruppen verordnet. Die größte Gruppe stellten die 50- bis 59-Jährigen mit 30 Prozent, sagte sie der "Rheinischen Post". "21 Prozent entfallen auf die 60- bis 69-Jährigen und 13 Prozent auf die 70- bis 80-Jährigen." Rund 28 Prozent der Cannabis-Patienten seien jünger als 50 Jahre.