Anwalt tritt nach Extremismusvorwurf aus "Narrencollegium" aus

Anwalt tritt nach Extremismusvorwurf aus "Narrencollegium" aus

Düsseldorf (epd). Der Anwalt Björn Clemens, der der rechtsextremen Szene nahesteht, tritt aus dem Düsseldorfer Karnevalsverein "Narrencollegium" aus. Wie der Verein am Dienstag mitteilte, kommt Clemens damit einer Entscheidung des Vorstandes zuvor und folgt dem Rat des Präsidenten Dennis Vobis.

Zuvor hatte die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstag) über die Mitgliedschaft Clemens' im "Narrencollegium" berichtet. 2019 sei der Jurist im Rosenmontagszug auf einem Wagen des Vereins mitgefahren. Das Bekanntwerden der Mitgliedschaft Clemens' hatte scharfe Kritik unter anderen von Religionsvertretern, aber auch bei der Dachorganisation Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) hervorgerufen.

Clemens ist laut "Rheinischer Post" Vorstandsmitglied der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Gesellschaft für freie Publizistik (GfP). Zudem sei er Bundesvize der Partei "Die Republikaner" gewesen. Als Anwalt vertritt er derzeit einen der beiden Tatverdächtigen im Mordfall Lübcke, Markus H.

Die Beurteilung des "Narrencollegium"-Vorstandes, Clemens habe sich an alle Regeln des Vereins gehalten, bleibe bestehen, erklärte der Karnevalsverein. Clemens habe auf keiner Veranstaltung des "Narrencollegiums" je über Politik gesprochen, weder in kleineren Runden noch auf der Bühne. "Von dem Gedankengut, dass Björn Clemens allerdings auf privaten Veranstaltungen und Kundgebungen hat verlauten lassen, distanzieren wir uns deutlich", erklärte der Verein.