Studie: Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern steigt weiter

Studie: Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern steigt weiter

Nürnberg (epd). Der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern wird einer Studie zufolge weiter steigen. Hauptursachen dafür seien die zuletzt wieder gestiegene Geburtenzahl, der Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren und der geplante Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Dabei sind bereits heute Fachkräfte in diesem Bereich knapp und offene Stellen schwer zu besetzen, wie aus einer am Dienstag in Nürnberg veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.

In Deutschland sind rund 700.000 Erzieherinnen und Erzieher sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl um ein Drittel gestiegen. "Der Erzieherberuf hat stark an Bedeutung gewonnen", erklärte IAB-Forscherin Anja Warning.

Daten des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit zeigten, dass sich Arbeitgeber sehr schwer tun, Erzieherinnen zu rekrutieren. Während es bei Stellenausschreibungen in anderen Berufen durchschnittlich elf Bewerbungen gibt, sind es bei Erzieherstellen nur fünf. Die Personalsuche dauert überdurchschnittlich lange, wie die Studie zeigt: So vergehen im Durchschnitt mehr als 100 Tage zwischen dem Beginn der Suche durch den Arbeitgeber und dem Arbeitsbeginn der eingestellten Person. Die Besetzung dauert bei anderen Berufen im Schnitt weniger als 90 Tage.

Der weitere Ausbau der Kinderbetreuung und das relativ hohe Alter der Erzieherinnen werden den Bedarf an Fachkräften weiter steigern. Der Beruf und die Erzieher-Ausbildung müssten dringend attraktiver werden, um das Angebot an Fachkräften deutlich zu erhöhen, sagte Warning. Ansatzpunkte seien die Vergütung des bislang unbezahlten schulischen Ausbildungsanteils und mehr Möglichkeiten zum Quereinstieg. Darüber hinaus sei es wichtig, die Arbeitsbedingungen im Beruf zu verbessern.

"Unbesetzte Stellen bringen besonders hohe Belastungen mit sich", erklärte Warning. Personalmangel gefährde außerdem die Qualität der Bildungsarbeit in den Kitas.