Rheinische Landessynode startet am Sonntag

Rheinische Landessynode startet am Sonntag
Diakonie, sexualisierte Gewalt und Beziehung von Juden und Christen stehen im Fokus

Düsseldorf, Bad Neuenahr (epd). Die Arbeit der Diakonie steht ab Sonntag im Mittelpunkt der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Auf der Jahrestagung werde sich das Kirchenparlament unter anderem mit der kirchlichen Sozialarbeit auseinandersetzen, teilte die rheinische Landeskirche vor dem Start der Synode in Bad Neuenahr mit. Dabei wird auch Diakoniepräsident Ulrich Lilie als Redner erwartet. Die Sitzung des obersten Leitungsgremiums der rheinischen Kirche endet am 16. Januar. Zu den Synodengästen gehören unter anderen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und westfälische Präses Annette Kurschus.

Die Abgeordneten werden sich zudem mit einem Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beschäftigen. Mitarbeitende sollen künftig vor Beschäftigungsbeginn und mindestens alle fünf Jahre ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen. Auch Ehrenamtliche sollen dazu verpflichtet werden, wenn sie in intensivem Kontakt mit Minderjährigen stehen. Die Regeln sollen verbindlich für alle 668 Gemeinden und 37 Kirchenkreise sowie die Ämter und Werke der zweitgrößten deutschen Landeskirche gelten.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beziehung von Christen und Juden. Der Vizepräsident des Zentralrates der Juden, Abraham Lehrer, soll ein Grußwort sprechen. Zudem soll an den vor 40 Jahren gefassten Beschluss "Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden" erinnert werden. Die Synodalen sollen nicht nur über die Vergangenheit sprechen, sondern auch über Gegenwart und Zukunft, hieß es im Vorfeld der Synode.

Dem Kirchenparlament soll zudem einen Bericht über eine Untersuchung der ungeplanten Millionen-Mehrkosten für die Umstellung der Finanzsoftware vorgelegt werden. Mit der Untersuchung wurde der leitende Oberstaatsanwalt aus Koblenz, Harald Kruse, beauftragt. Die Synodalen werden außerdem über die zivile Seenotrettung beraten und sich mit der Frage befassen, wie junge Menschen stärker an kirchlichen Gremien beteiligt werden können. Zudem werden zwei nebenamtliche Mitglieder der Kirchenleitung neu bestimmt.

Die Landessynode hat 206 stimmberechtigte Mitglieder aus 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Die Plenarsitzungen sind in der Regel öffentlich und werden live im Internet übertragen. Die Evangelische Kirche im Rheinland ist mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern die zweitgrößte der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland.