Frankfurt a.M., Manila (epd). Nach iranischen Raketenangriffen auf US-Militärstützpunkte im Irak müssen Tausende philippinische Arbeitsmigranten den Irak verlassen. Die philippinische Regierung forderte ihre Landsleute zur Ausreise aus dem arabischen Land auf. Der Anordnung müsse unbedingt Folge geleistet werden, zitierte das Nachrichtenportal "Rappler" am Mittwoch einen Sprecher des Außenministeriums in Manila.
Nach Schätzungen des Verteidigungsministeriums arbeiten im Irak bis zu 6.000 Migranten aus den Philippinen, zumeist als Hausangestellte oder Bauarbeiter. Mehr als die Hälfte sind Frauen. Die Angriffe des Iran sind ein Vergeltungsschlag für die Tötung ihres Top-Generals Ghassem Soleimani durch die USA in der irakischen Hauptstadt Bagdad vor fünf Tagen.
Bereits zu Wochenbeginn hatte der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte die Armee angewiesen, die Evakuierung seiner Landsleute aus dem Irak vorzubereiten. Dafür stünden mehrere Schiffe und Flugzeuge bereit. "Maßnahmen wie diese sind Teil unserer Verpflichtung, die Sicherheit unserer Landsleute zu gewährleisten, wo immer sie sein mögen", erklärte das Militär am Mittwoch.
Zugleich bereitet sich Manila darauf vor, weitere philippinische Staatsbürger aus der Krisenregion zu evakuieren. Nach Angaben der Statistikbehörde vom April 2019 sind etwa 1,2 Millionen philippinische Arbeitsmigranten im Nahen und Mittleren Osten tätig. Insgesamt arbeiten etwa 2,3 Millionen im Ausland. Sollte sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran ausweiten, könnten auch Staaten wie Saudi-Arabien und Kuwait betroffen sein. Daher seien auch dort arbeitende Landsleute in ernster Gefahr, warnte die Zeitung "Phil Star".