Schulze will weniger spritschluckende Autos

Schulze will weniger spritschluckende Autos

Berlin (epd). Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert eine weitere Reduzierung klimaschädlicher Emissionen im Verkehrsbereich. Im Gegensatz zu den Emissionen bei der Energieerzeugung gehe der Schadstoffausstoß beim Verkehr nicht nach unten, sondern nach oben, kritisierte Schulze am Mittwoch im RBB-Inforadio.

Die SPD-Politikerin reagierte damit auf eine Studie der Denkfabrik Agora Energiewende. Danach sind die Emissionen im vergangenen Jahr etwa 35 Prozent unter das Niveau von 1990 gesunken. Das ursprüngliche Klimaziel der Bundesregierung sah eine Reduktion der Treibhausgasemissionen von 40 Prozent gegenüber 1990 vor.

Mit Blick auf die klimaschädlichen Emissionen im Verkehr sagte Schulze, "wir fahren alle dickere Autos, Autos, die viel mehr Sprit verbrauchen". Diesem Trend müsse entgegengewirkt werden. "Es muss so sein, dass das nächste Auto ein sparsameres wird, eins was weniger Sprit verbraucht, am besten gar keinen mehr". Die Bundesregierung wolle im Rahmen ihres Klimapakets deshalb etwa die Pkw-Steuer ändern und finanzielle Unterstützung beim Kauf von elektrisch betriebenen Autos geben.

Grund für die gesunkenen Treibhausgasemissionen in der Energieproduktion ist laut Studie unter anderem, dass Braun- und Steinkohlekraftwerke 2019 weniger Strom als üblich produzierten. Hintergründe sind unter anderem der gestiegene CO2-Preis aus dem Emissionshandel, der gestiegene Anteil von Strom aus Wind- und Sonnenkraftanlagen und ein zurückgehender Stromverbrauch in Deutschland. Erneuerbare Energien deckten im vergangenen Jahr mehr als 40 Prozent der Stromnachfrage ab.