Präses Rekowski fordert Grundsicherung für Kinder

Die Evangelische Kirche im Rheinland macht sich für eine Kindergrundsicherung stark.
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Die Evangelische Kirche im Rheinland fordert eine Verbesserung der Situation für arme Kinder und Jugendliche in Deutschland und plädiert für eine Grundsicherung.
Präses Rekowski fordert Grundsicherung für Kinder
Die Evangelische Kirche im Rheinland macht sich für eine Kindergrundsicherung stark. Bisherige pauschale Zahlungen zur Existenzsicherung sollten durch die Grundsicherung als einzige Leistung ersetzt werden, sagte der leitende Theologe der Landeskirche, Präses Manfred Rekowski.
08.01.2020
epd
epd-Gespräch: Ingo Lehnick

"Wir versprechen uns davon eine wirksamere Hilfe für betroffene Familien", sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski dem Evangelischen Pressedienst. "Unsere Erfahrungen aus der praktischen Arbeit in Kitas, Schulen und Jugendarbeit haben dazu geführt, dass wir uns für eine Kindergrundsicherung einsetzen", erklärte Rekowski. In einem Beschlussantrag an die rheinische Landessynode, die ab Sonntag in Bad Neuenahr tagt, heißt es, trotz jahrelanger öffentlicher Diskussion sei keine Verbesserung der Situation der von Armut und Armutsfolgen betroffenen Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu erkennen. Es gebe "ein Handlungsproblem".

Hauptthema der fünftägigen Landessynode, die 2,5 Millionen rheinische Protestanten vertritt, ist die kirchliche Sozialarbeit. "Kirche und Diakonie stehen für praktische Hilfe", sagte Rekowski dem epd. "Wir sind aber auch hemmungslose Lobbyisten der Mühseligen und Beladenen und weisen auf die Schattenseiten unserer Gesellschaft hin."

Ein Beispiel seien die Tafeln für Bedürftige, erläuterte der 61-jährige Theologe, der seit 2013 an der Spitze der rheinischen Kirche steht. Dort gehe es einerseits um Mildtätigkeit und Barmherzigkeit, andererseits aber auch um Recht und Gerechtigkeit. "Denn eigentlich ist es ein Skandal, dass es die Tafeln geben muss, weil manche Menschen anders nicht über die Runden kommen."

Auch das christliche Kinder- und Jugendwerk "Die Arche" will eine Grundsicherung für Kinder. "Wir fordern 600 Euro ab dem ersten Lebenstag bis zum 27. Lebensjahr", sagte Arche-Sprecher Wolfgang Büscher bei Sender ntv. Rechtlich müsse es ein Einkommen für die Kinder sein, anders als das Kindergeld, forderte Büscher: "Eltern würden sich letztendlich strafbar machen, wenn sie das Geld für andere Dinge ausgeben."