Hamburger Erzbischof weist Kritik an Schulschließung zurück

Hamburger Erzbischof weist Kritik an Schulschließung zurück

Hamburg (epd). Hamburgs Erzbischof Stefan Heße weist die öffentliche Kritik an der Schließung von insgesamt sechs katholischen Schulen in der Stadt zurück. In einem Interview mit der "Zeit" Hamburg (Ausgabe 27. Dezember) nahm er Bezug auf den öffentlichen Vorwurf einer Gruppe prominenter Gläubiger um den Unternehmer Eugen Block. "Es ist verletzend, solche Äußerungen zu lesen", sagte er. Die Gruppe hatte dem Erzbistum vorgeworfen, mit falschen Zahlen zu arbeiten.

Dem Magazin "Stern" hatte Block im Oktober gesagt, das Bistum rechne sich ärmer als es sei, die Pensionsverpflichtungen seien in den kirchlichen Bilanzen zu hoch, die Immobilien hingegen zu niedrig bewertet. Darauf entgegnete Heße in dem Interview: "Das ist starker Tobak, so etwas über die Presse zu lancieren. Warum sollten wir ein Interesse daran haben, uns ärmer zu machen, als wir sind?" Alle anderen Experten und Gremien hätten dem Erzbistum klar bescheinigt, wie bedrohlich dessen wirtschaftliche Lage sei.

Das Erzbistum hatte im Mai bekanntgegeben, mindestens sechs von 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen, und dies damit begründet, dass keine finanziellen Mittel mehr dafür vorhanden seien. Das Erzbistum ist Medienberichten zufolge mit rund 80 Millionen Euro verschuldet.