Von der Leyen will eng mit Afrikanischer Union zusammenarbeiten

Von der Leyen will eng mit Afrikanischer Union zusammenarbeiten

Genf, Addis Abeba (epd). EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich für eine enge Partnerschaft mit der Afrikanischen Union ausgesprochen. Zusammen werde man Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit finden, sagte von der Leyen am Samstag laut Redemanuskript bei einem Besuch des Hauptquartiers der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba. Ziel sei es, Lösungen zu schaffen, die Europäern und Afrikanern gleichermaßen dienten.

Der Besuch bei der AU ist von der Leyens erste Reise in ihrer neuen Funktion außerhalb Europas. Die EU-Kommissionspräsidentin erklärte, sie habe sich bewusst dafür entschieden, den Kontinent zu besuchen, auf dem die am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt lägen. Afrika verfüge über immense Hoffnungen und Ambitionen, habe aber auch große Bedürfnisse.

Den Kampf gegen den Klimawandel nannte von der Leyen eine gemeinsame Aufgabe für Europa und Afrika. Auf dem afrikanischen Kontinent verstehe man dessen Folgen besser als irgendwo sonst. Während sich Wüsten ausbreiteten und Überflutungen immer häufiger und stärker wüteten, setzten afrikanische Staaten auf innovative Lösungen wie das massive Aufforstungsprogramm in Äthiopien. Als weitere gemeinsame Aufgaben nannte die Kommissionspräsidentin die Digitalisierung und die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen unter dem Dach der UN.

Außer mit ihrem Amtskollegen, AU-Kommissionschef Faki Mahamat, traf von der Leyen am Samstag auch mit Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed zusammen. Dabei lobte die EU-Kommissionspräsidentin dessen Aussöhnung mit dem Nachbarstaat Eritrea, für den Abiy am Dienstag den Friedensnobelpreis in Empfang nimmt. Damit habe Äthiopien ganz Afrika Hoffnung geschenkt, sagte von der Leyen. Sie kündigte Hilfen für das ostafrikanische Land im Wert von 170 Millionen Euro an.

Von der Leyen hatte ihr Amt als Nachfolgerin von Jean-Claude Juncker am 1. Dezember angetreten. Die EU ist größter Handelspartner Afrikas und zudem der wichtigste Geber für Entwicklungshilfe und Direktinvestitionen. Konflikte hatte es zuletzt vor allem im Bereich der Migration gegeben. Von der Leyen kündigte mehrere Arbeitstreffen sowie einen EU-Afrika-Gipfel im Lauf des nächsten Jahres an. Die Afrikanische Union ist ein Zusammenschluss aller 55 Staaten Afrikas. Ihre Struktur ist der der Europäischen Union nachempfunden.