Bethel richtet Anlaufstelle bei Fällen von sexualisierter Gewalt ein

Bethel richtet Anlaufstelle bei Fällen von sexualisierter Gewalt ein

Bielefeld (epd). Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel wollen besseren Schutz vor sexualisierter Gewalt in ihren bundesweiten Diensten und Einrichtungen bieten. Dazu hat die frühere Landesbehindertenbeauftragte Angelika Gemkow (CDU) eine unabhängige Anlaufstelle für Betroffene übernommen, wie die Stiftungen in der aktuellen Ausgabe der Bethel-Zeitschrift "Der Ring" (Dezember) mitteilen. Sie stehe als neutrale Ansprechpartnerin für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Klienten und deren Angehörigen zur Verfügung, die sexuelle Belästigung oder Übergriffe erlebt hätten. Auch sei eine anonyme Beratung per E-Mail möglich, hieß es.

"Angelika Gemkow ist sozusagen Ombudsfrau für die Opfer von sexualisierter Gewalt in Bethel", erklärte Vorstandsvorsitzender Pastor Ullrich Pohl. Sie prüfe Sachverhalte, führe vertrauliche Gespräche und gebe auch Handlungsempfehlungen.

Laut einer aktuellen branchenübergreifenden Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes seien Mitarbeitende im Pflege- und Gesundheitsbereich besonders betroffen, von Patienten belästigt zu werden. Häufig würden solche Vorfälle bagatellisiert und als "Berufsrisiko" abgetan, kritisierte Gemkow (70): "Wichtig ist es, klare Grenzen zu setzen."

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel mit Hauptsitz in Bielefeld unterhalten Einrichtungen in acht Bundesländern. Im vergangenen Jahr wurde dort rund 230.000 Menschen von rund 19.670 Mitarbeitern in der Psychiatrie, Jugendhilfe, Behinderten- oder Altenhilfe behandelt und betreut. Bethel ist auch Hauptträger der bundesweit größten evangelischen Klinik.

epd db