Kirchensteuereinnahmen in Hessen-Nassau gehen erstmals zurück

Kirchensteuereinnahmen in Hessen-Nassau gehen erstmals zurück

Darmstadt, Frankfurt a.M. (epd). Nach Jahren des Wachstums erwartet die hessen-nassauische Kirche erstmals einen Rückgang bei den Kirchensteuereinnahmen. Das geht aus der Vorlage zum Haushaltsplan 2020 hervor, über den die Synode ab Mittwoch in Frankfurt am Main berät. Zwar geht sie im laufenden wie kommenden Jahr von rund 530 Millionen Euro Steuereinnahmen aus. Zugleich räumt Finanzdezernent und Verwaltungschef Heinz Thomas Striegler in dem 500 Seiten umfassenden Entwurf aber ein, dass die Einnahmen 2018 "weit unter den Erwartungen" von 510 Millionen geblieben seien. Ein Abschluss für dieses Haushaltsjahr liegt noch nicht vor.

Insgesamt plant die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) 2020 mit Aufwendungen in Höhe von 709 Millionen Euro und Erträgen in Höhe von 654 Millionen. Das Minus soll aus Rücklagen gedeckt werden. Erstmals eingebracht wird auf der Tagung vom 27. bis 30. November ein Kirchengesetz zum Umgang mit und zur Prävention von sexuellem Missbrauch. Darin sollen auch Ehrenamtliche einbezogen werden, die dem Entwurf zufolge in sensiblen Bereichen ein Führungszeugnis vorlegen müssen. Die EKHN hat rund 1,5 Millionen Mitglieder in Mittel- und Südhessen sowie im Nordosten von Rheinland-Pfalz.