Katholische Laien entscheiden über Satzung für "synodalen Weg"

Katholische Laien entscheiden über Satzung für "synodalen Weg"

Bonn (epd). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) will den Weg für den Start des innerkirchlichen Reformprozesses frei machen. Am Freitag wollen die katholischen Laien bei ihrer Vollversammlung in Bonn über den finalen Satzungsentwurf für den "synodalen Weg" abstimmen, wie ZdK-Sprecher Theodor Bolzenius mitteilte. Es wird erwartet, dass die Vollversammlung der Satzung zustimmt. Außerdem werden die Delegierten für den "synodalen Weg" gewählt, der am 1. Dezember beginnen soll.

Der Hauptausschuss des Zentralkomitees hatte die Satzung bereits Ende Oktober angenommen. Auch die katholischen Bischöfe hatten auf ihrer Herbst-Vollversammlung der Satzung mehrheitlich zugestimmt. Nur der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatten dagegen gestimmt. Sie haben Vorbehalte gegen den "synodalen Weg" geäußert.

Auch der Vatikan hatte zunächst Einwände gegen einen ersten Satzungsentwurf eingelegt. Ein Gutachten des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte kritisierte die synodenähnliche Form, die Stimmberechtigung der beteiligten Laien und die Auswahl der Reformthemen. Die Themen überschritten die Zuständigkeit einer Teilkirche, hieß es.

Der "synodale Weg", der am 1. Dezember, dem 1. Advent, beginnen soll, ist ein Beratungsprozess, an dem sowohl die deutschen Bischöfe als auch Vertreter des ZdK beteiligt sind. Bislang stehen vier Themenbereiche fest: die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der Kirche und klerikaler Machtmissbrauch, die priesterliche Lebensform, die katholischen Sexualmoral sowie die Beteiligung von Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche.

Die geplanten Plenarversammlungen werden im Frankfurter Dom stattfinden. Die erste ist für den 30. Januar bis 2. Februar 2020 geplant. Der "synodale Weg" ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.