Bedford-Strohm: AfD disqualifiziert sich im demokratischen Diskurs

Bedford-Strohm: AfD disqualifiziert sich im demokratischen Diskurs

Dresden (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, übt scharfe Kritik an der AfD. "Wenn im Bundestag und in den Landtagen vertretene Parteien rechtsradikale Ideen in ihren Reihen dulden, dann disqualifizieren sie sich im demokratischen Diskurs", sagte Bedford-Strohm am Sonntag bei der Tagung der EKD-Synode in Dresden, ohne die AfD namentlich zu nennen.

Der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten betonte: "Wir werden die zur Rede stellen, die Rechtsradikalen Deckung geben, auch dann, wenn sie selbst nicht so denken." Gemeinsam träten "Juden, Christen, Muslime, Humanisten und Menschen anderer Überzeugungen" für Demokratie und Menschenwürde ein, fügte Bedford-Strohm unter Applaus der Synodalen hinzu.

Dass sich nach dem antisemitischen Anschlag mit zwei Toten am 9. Oktober in Halle bundesweit Menschen um jüdische Einrichtungen versammelten, sei nicht nur eine Gefühlsäußerung gewesen. "Es war und ist verbunden mit einer Verpflichtung, die wir eingegangen sind", sagte der bayerische Landesbischof, nämlich im Alltag gegen Rassismus und Antisemitismus einzutreten.

Die EKD-Synodentagung war am Morgen mit einem Gottesdienst in der Kreuzkirche eröffnet worden. Das EKD-Kirchenparlament mit Delegierten aus allen 20 Landeskirchen berät bis Mittwoch in Dresden. Das Schwerpunktthema der Tagung lautet in diesem Jahr "Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens". Zudem beraten die 120 Synodalen unter anderem über den Stand der Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs in der Kirche und Wege zu einer besseren Prävention.