Rostock (epd). Lassen Angehörige die Asche ihres Verstorbenen zu einem Diamanten pressen, haben sie damit häufig eine stärkere Bindung an den Toten als mit einem herkömmlichen Erinnerungsstück. Dies ist das Fazit einer Studie der Universitäten Rostock und Passau. Überraschend sei gewesen, dass viele Hinterbliebene den Diamanten beleben, indem sie zum Beispiel mit ihm sprechen, sagte der Rostocker Theologie-Professor Thomas Klie am Donnerstag.
"Der Verstorbene ist der Diamant. Das hat uns in dieser Eindeutigkeit überrascht", sagte der Theologe. Im Unterschied zu einem Erbstück erzeuge der Diamant eine viel stärkere Bindung. Klie: "Er repräsentiert den Toten."
Ein Erinnerungsdiamant wird aus der Asche oder den Haaren eines toten Menschen hergestellt. Dazu wird Kohlenstoff aus der Asche gewonnen und unter hohem Druck zu einem Rohdiamanten gepresst. Dieser wird dann mit oder ohne Schliff den Hinterbliebenen übergeben. Im Gegensatz zur Schweiz ist das Verfahren in Deutschland noch nicht erlaubt. Die Akademiker befragten Kunden einer Schweizer Firma, die das Verfahren anbietet.