Dresdner setzen mit Kundgebung Zeichen vor Synagoge

Dresdner setzen mit Kundgebung Zeichen vor Synagoge

Dresden (epd). Vor dem wöchentlichen Schabbat-Gebet haben sich am Freitag in Dresden rund 2.000 Menschen vor der Synagoge versammelt. Mit ihrer Kundgebung wollten sie nach dem Terror-Anschlag auf die Synagoge in Halle ein Zeichen der Solidarität mit jüdischen Mitbürgern setzen. "Ihr seid nicht allein, wir sind an eurer Seite in dieser schweren Zeit", hieß es in der Ankündigung. Superintendent Christian Behr hatte die Versammlung angemeldet.

Zur Teilnahme aufgerufen hatten die Kirchen der Stadt, der Rektor der Technischen Universität Dresden und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Nach den Ereignissen in Halle darf es Hilbert zufolge nicht nur bei Entsetzen bleiben. "Wir müssen der unschuldigen Opfer gedenken und gleichzeitig als Stadtgesellschaft klar Position beziehen", forderte er. Vertreterinnen und Vertreter von Kirche und Stadt wollten am Freitag auch am Schabbat-Gebet in der Synagoge teilnehmen. In Sachsen leben aktuell rund 2.500 Juden, etwa 700 gehören zur Dresdner Gemeinde.

In Halle waren am Mittwoch während eines Gottesdienstes zum jüdischen Feiertag Jom Kippur zwei Menschen erschossen worden. Der Angreifer hatte versucht, in die Synagoge einzudringen, wo sich laut Bundesanwaltschaft 51 Gläubige versammelt hatten. Er habe einen Mordanschlag auf Mitbürger jüdischen Glaubens geplant, hieß es aus Karlsruhe. Generalbundesanwalt Peter Frank sprach von Terror. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft. Er hat ein Geständnis abgelegt.