Nach Anschlag in Halle: Tatverdächtiger legt Geständnis ab

Nach Anschlag in Halle: Tatverdächtiger legt Geständnis ab

Halle (epd). Nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle hat der mutmaßliche Täter Stephan B. ein Geständnis abgelegt. Dabei habe er auch seine antisemitische und rechtsextremistische Motivation bestätigt, teilte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Freitag in Karlsruhe auf epd-Anfrage mit. Gegen den 27-jährigen Tatverdächtigen war noch am Donnerstagabend Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und mehrfachen Mordversuches erlassen worden. Die weiteren Ermittlungen dauern an, Beweismittel müssten ausgewertet werden.

Indes wehen die Fahnen in Sachsen-Anhalt auf halbmast. Das Innenministerium in Magdeburg teilte am Freitag mit, an allen öffentlichen Dienstgebäuden des Landes sei ab sofort eine Trauerbeflaggung angeordnet. Diese Anordnung gelte bis einschließlich Montag.

Bei dem Anschlag am Mittwoch in Halle wurden eine 40 Jahre alte Frau und ein 20 Jahre alter Mann erschossen. Auf der Flucht schoss der Täter auf eine weitere 40-Jährige und einen 41-Jährigen, die dabei schwer verletzt wurden. Der schwer bewaffnete Mann hatte zuvor versucht, in die Synagoge einzudringen, um dort ein Blutbad anzurichten. Zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur hatten sich dort zu diesem Zeitpunkt insgesamt 51 Gläubige versammelt. Der 27-Jährige hatte seine Tat selbst gefilmt und im Internet übertragen. Zudem soll er eine Art "Manifest" hinterlassen haben.