Marx betont Bedeutung der Amazonas-Synode für weltweite Kirche

Marx betont Bedeutung der Amazonas-Synode für weltweite Kirche

Rom (epd). Kardinal Reinhard Marx hat die Bedeutung der Amazonas-Synode im Vatikan für die gesamte katholische Kirche betont. "Jede Synode hat Bedeutung für die gesamte Kirche", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Rom. Marx nimmt als Mitglied des Kardinalsrats, der an einer Reform der vatikanischen Kurie arbeitet, an der Synode teil.

Das Arbeitsdokument der Amazonas-Synode enthält einen Vorschlag zur Weihe verheirateter Männer zu Priestern als Reaktion auf den Priestermangel in der Region. Dazu betonte Marx das "Recht der Gläubigen auf Teilnahme an Eucharistiefeiern". Bei der Synode wird es nach Einschätzung des Kardinals Diskussionen über die Ausbildung dieser sogenannten "viri probati" und die Auswirkungen einer solchen Sonderregelung für eine Region auf die Weltkirche haben.

Die Diskussion um die Weihe älterer verheirateter Männer zu Priestern steht demnach jedoch nicht im Mittelpunkt der Synode. "Wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn wir darüber sprechen", sagte Marx unter Anspielung auf Häresie-Vorwürfe als Reaktion auf die mögliche Weihe verheirateter Männer.

Die Möglichkeit zur Teilnahme an der Eucharistie sei für die Kirche "überlebensnotwendig", sagte Marx am Beginn der dreiwöchigen Synode, bei der es um Umweltzerstörung, Indigene und Priestermangel in der Region geht. In der Geschichte der katholischen Kirche habe es immer "heftige Auseinandersetzungen" gegeben, fügte Marx vor dem Hintergrund der Kritik der Kardinäle Gerhard Ludwig Müller und Walter Brandmüller am Arbeitsdokument der Synode hinzu. Bereits unter den Aposteln von Jesus Christus gab es demnach scharfe Kontraste. Wichtig sei es, diese mit gegenseitigem Respekt auszutragen, hieß es weiter.