Studie: Ambulanten Pflegediensten fehlt Personal

Studie: Ambulanten Pflegediensten fehlt Personal

Berlin (epd). Die ambulanten Pflegedienste in Deutschland sind nach einer Studie häufig überlastet. Weil das Personal fehlt, müssen Pflegedienste Kunden zum Teil ablehnen oder sogar kündigen, wie aus einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Umfrage des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) hervorgeht. Jeder zweite Pflegedienst (53 Prozent) gab darin an, in den vergangenen drei Monaten kein Personal für unbesetzte Stellen gefunden zu haben. Insgesamt fehlen laut ZQP in der ambulanten Pflege rund 16.000 Pflegefachkräfte.

Für die Studie hat das Zentrum für Qualität in der Pflege bundesweit 535 ambulante Pflegedienste befragt. 80 Dienste gaben an, wegen Personalmangels in den vergangenen drei Monaten Patientenanfragen abgelehnt zu haben. 13 Prozent kündigten sogar Kunden, weil sie deren Pflege sonst nicht mehr sicherstellen konnten.

Ralf Suhr, Vorsitzender des Zentrums für Qualität in der Pflege, sagte, die Lage werde sich zuspitzen, da viele Pflegekräfte in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen werden. Auf lange Sicht könnte der Personalmangel in der ambulanten Pflege ein ernsthaftes Risiko für die Patientensicherheit darstellen: "Wenn sich die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland wie prognostiziert von heute etwa 3,4 auf 4,9 Millionen im Jahr 2054 erhöht, wird es schwer werden, alle diese Menschen gut zu versorgen", sagte Suhr.