Stichwahlgegner in Tunesien stehen fast

Stichwahlgegner in Tunesien stehen fast

Tunis (epd). In Tunesien wird es eine Stichwahl um das Präsidentenamt geben. Dabei werden der parteilose Jura-Dozent Kaïs Saïed und der Medienmogul Nabil Karoui gegeneinander antreten. Wie die Wahlbehörde am Dienstag mitteilte, erhielt Saïed in der ersten Runde der Präsidentenwahl am vergangenen Sonntag mit 18,4 Prozent die meisten Stimmen. Karoui kam auf 15,6 Prozent.

Karoui sitzt derzeit wegen eines laufenden Gerichtsverfahrens wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung in Untersuchungshaft. Er wurde nur wenige Tage vor Beginn des Wahlkampfs festgenommen. Seine Kandidatur bleibt jedoch gültig, solange kein letztinstanzliches Urteil gegen ihn gefällt wurde.

Damit hat Abdelfattah Mourou, Kandidat der muslimisch-konservativen Partei Ennahdha, mit 12,9 Prozent den Einzug in die Stichwahl verpasst, ebenso wie der amtierende Regierungschef Youssef Chahed der Partei Tahya Tounes ("Es lebe Tunesien") und der parteilose Verteidigungsminister Abdelkrim Zbidi.

Rund 7,2 Millionen registrierte Wähler waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 45 Prozent.

Das Datum des zweiten Wahlgangs hängt davon ab, ob Kandidaten gegen das vorläufige Ergebnis Einsprüche einheben. Die Stichwahl wird an einem Sonntag, frühestens am 29. September, spätestens am 13. Oktober stattfinden, erklärte die Wahlbehörde. Am 6. Oktober finden außerdem Parlamentswahlen statt.