Studie der Bertelsmann Stiftung warnt vor Altersarmut

Studie der Bertelsmann Stiftung warnt vor Altersarmut

Gütersloh (epd). Die Bertelsmann Stiftung warnt in einer neuen Studie vor einer zunehmenden Altersarmut. Bis 2039 könnte die Zahl der von Armut bedrohten Senioren von derzeit 16,8 Prozent auf 21,6 Prozent steigen, erklärte die Stiftung am Donnerstag in Gütersloh. Betroffen wären dann mehr als jeder fünfte Rentner. Zu den größten Risikogruppen gehörten demnach unter anderem Alleinstehende und Geringqualifizierte. Als armutsgefährdet gilt laut Studie, wer ein monatliches Nettoeinkommen unter 905 Euro hat.

Der Anteil der Rentner, die auf staatliche Unterstützung zur Existenzsicherung angewiesen sind (Grundsicherungsquote), könnte der Studie zufolge bis 2039 von aktuell neun Prozent auf knapp zwölf Prozent steigen. Die Grundsicherungsschwelle liegt laut Studie für einen Ein-Personen-Haushalt bei etwa 777 Euro. In Ostdeutschland liegt die Quote der Studie zufolge aktuell mit 6,5 Prozent noch deutlich unter dem Niveau in Westdeutschland. Bis zum Jahr 2039 könnte sie sich der Studie zufolge auf knapp zwölf Prozent verdoppeln.

Für die Studie "Anstieg der Altersarmut in Deutschland: Wie wirken verschiedene Rentenreformen?" wurde der gesamte zukünftige Einkommensmix im Alter, bestehend aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge berechnet. Die Studie basiert nach Angaben der Bertelsmann Stiftung auf einer Simulation der Alterseinkommen 2015 bis 2050, die durch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin erstellt wurde. Grundlage für die Simulationsrechnungen seien repräsentative Haushaltsdaten des sozio-ökonomische Panels, bei dem etwa 30.000 Bürger in fast 12.000 Haushalten befragt wurden.