Verband warnt vor Zunahme rechter Gewalt in Ostdeutschland

Verband warnt vor Zunahme rechter Gewalt in Ostdeutschland

Leipzig (epd). Operberater aus Brandenburg, Sachsen und Thüringen haben Politik und Kommunen zum dringenden Handeln bei der Bekämpfung rechter Gewalttaten aufgefordert. Nötig seien unter anderem eine konsequentere Strafverfolgung und deutlich mehr Unterstützung für die Opfer, erklärten Vertreterinnen des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) am Dienstag in Leipzig. Dem Verband gehören bundesweit 14 Beratungsstellen an, darunter die Opferberatungen RAA Sachsen und der Verein ezra aus Thüringen.

Die Geschäftsführerin des Brandenburger Vereins Opferperspektive, Judith Porath, warnte zwei Tage nach dem starken Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg vor einer Verschärfung der Lage. "Wir befürchten eine weitere Eskalation von rechten Gewalttaten", erklärte Porath. Dringend notwendig sei eine neue Kultur der Solidarität mit den Betroffenen von rechter und rassistischer Gewalt.

Nach Angaben des VBRG wurden im vergangenen Jahr in den sechs ostdeutschen Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen insgesamt 1.212 rechts, rassistisch und antisemitisch motivierte Angriffe registriert. Unter den knapp 1.800 direkt Betroffenen waren demnach mehr als 250 Kinder und Jugendliche. Rund zwei Drittel der Angriffe seien rassistisch motiviert gewesen und richteten sich zu einem großen Teil gegen Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch gegen vermeintliche politische Gegner, hieß es.