Bundestagsabgeordnete wollen Mahnmal für polnische NS-Opfer

Bundestagsabgeordnete wollen Mahnmal für polnische NS-Opfer

Berlin (epd). Für ein Mahnmal, das in Berlin an die polnischen Opfer des NS-Terrors erinnert, setzen sich laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag) 240 Bundestagsabgeordnete ein. Parlamentarier aller Fraktionen mit Ausnahme der AfD hätten sich einem entsprechenden Aufruf angeschlossen, berichtete das Blatt unter Berufung auf die Initiatoren des Aufrufs. Am 1. September jährt sich der deutsche Überfall auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg begann, zum 80. Mal.

"Ein solches Denkmal wird dazu anregen, sich stärker mit dem polnischen Leid unter deutscher Besatzung und dem NS-Terror zu beschäftigen", sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) der "Süddeutschen". Gedacht sei es als "ein Ort der Erinnerung, der in die gemeinsame Zukunft unserer beiden Nationen weist".

Man werde in den nächsten Monaten an einer Mehrheit im Bundestag für einen Auftrag an die Bundesregierung arbeiten, ein Konzept für den Gedenkort im Zentrum Berlins zu erarbeiten, kündigte der Grünen-Politiker Manuel Sarrazin an. Sarrazin ist dem Bericht zufolge mit CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, Dietmar Nietan (SPD), Thomas Nord (Linke) und Alexander Müller (FDP) Urheber des Aufrufs für das Mahnmal.

Die Initiatoren setzen sich dafür ein, dass "an prominenter Stelle" in Berlin ein geeigneter Ort gefunden wird, der der Erinnerung, Aufklärung und "vor allem auch der Verständigung und dem Abbau von Vorurteilen" dient.

epd jup