Tote bei Selbstmordanschlag im Tschad

Tote bei Selbstmordanschlag im Tschad

Frankfurt a.M. (epd). Bei einem Anschlag im Tschad hat eine Selbstmordattentärin fünf Menschen mit in den Tod gerissen. Wie der französische Auslandssender RFI am Mittwoch meldete, wurden zudem viele Menschen verletzt. Die Frau zündete dem Bericht zufolge in der Stadt Kaiga-Kindjira am Tschad-See in der Nacht einen Sprengstoffgürtel im Hof eines Gebäudes.

In den Tagen zuvor waren wegen des islamischen Opferfestes die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt laut RFI verschärft worden. Zum Ende des Festes seien die Sicherheitskräfte aber wieder abgezogen worden. Dies hätten die Terroristen ausgenutzt, zitierte der Sender aus Polizeikreisen.

Die Region um den Tschad-See wird immer wieder von Anschlägen heimgesucht. Die islamistische Terrormiliz Boko Haram, die vor allem im Norden Nigerias operiert, ist auch dort aktiv. Der Tschad gilt als eines der ärmsten und unterentwickeltsten Länder der Welt.

Im vergangenen Jahr hatte eine Geberkonferenz in Berlin der Tschadsee-Region Milliardenhilfen für Maßnahmen gegen Terrorismus, Armut und Klimawandel zugesagt. In der Region, die Teile des Tschad, von Niger, Kamerun und Nigeria umfasst, leben nach UN-Angaben 2,4 Millionen Flüchtlinge, vor allem Binnenvertriebene. Zehn Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.