Nach Massakern in den USA: Pastoren fordern mehr Waffenkontrolle

Angehörige der Opfer des Massakers in El Paso
© dpa/Mark Lambie/The El Paso Times/AP
Angehörige trauern am provisorischen Denkmal für die Opfer des Massakers in El Paso. Prediger und Vertreter protestantischer Kirchen haben den Angehörigen Unterstützung und spirituellen Beistand zugesagt.
Nach Massakern in den USA: Pastoren fordern mehr Waffenkontrolle

Washington (epd). Nach den beiden Massakern in den USA haben Prediger und Vertreter protestantischer Kirchen den Opfern und deren Angehörigen Unterstützung und spirituellen Beistand zugesagt. Der Baptistenprediger Franklin Graham sagte, er trauere mit den Betroffenen. Die Fernsehpredigerin Paula White, eine Beraterin von Präsident Donald Trump, erklärte, sie bete für die Opfer und Hinterbliebenen.

Ein 21-Jähriger hat am vergangenen Samstag in El Paso 22 Menschen erschossen. Unter den Opfern befindet sich auch ein deutscher Staatsbürger, wie das Auswärtige Amt in Berlin in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Die US-Ermittler vermuten ein rassistisches Motiv. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Wenig später tötete ein 24-Jähriger in Dayton im US-Staat Ohio neun Menschen, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Das Motiv für die Tat ist bislang nicht bekannt.

Der Präsident des Exekutivausschusses des Südlichen Baptistenverbandes, Ronnie Floyd, sagte, die Morde zeigten, "dass jeder Menschen auf der Welt Jesus braucht und zwar jetzt". Der Südliche Baptistenverband ist die größte protestantische Kirche in den USA. Der Direktor des Verbandes in Texas, Jim Richards, betonte, Rassismus sei Gotteslästerung. Der Gedanke, dass eine Rasse überlegen sei, widerspreche der Bibel, sagte er am Montag dem Informationsdienst Baptist Press.

Mehrere Bischöfe der anglikanischen Episkopalkirche sprachen sich laut dem episkopalen Informationsdienst für mehr Schusswaffenkontrolle aus. Gläubige beteten, erklärte Bischöfin Jennifer Reddall, und "Politiker müssen ihren Job tun und handeln".

Auch aus der römisch-katholischen Kirche kamen Forderungen nach mehr Waffenkontrolle. Der Erzbischof von Chicago, Kardinal Blase Cupich, sagte, Politiker, die nichts gegen Schusswaffengewalt tun, müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Das Jesuitenmagazin "America" stellte die Frage, wie die katholische Kirche am Besten eine Bewegung gegen Schusswaffengewalt unterstützen könne.