Umfrage: Jeder Vierte hat Angst vor Folgen des Klimawandels

Umfrage: Jeder Vierte hat Angst vor Folgen des Klimawandels
Immer mehr Deutsche sehen den Klimawandel einer Umfrage zufolge als Bedrohung. Jeder Vierte macht sich Sorgen, 2017 waren es nur halb so viel. Zur Minderung des CO2-Ausstoßes wünschen sich die Deutschen dabei Anreize statt Verbote.

Berlin (epd). In Deutschland fürchten sich Umfragen zufolge immer mehr Menschen vor den Folgen des Klimawandels und plädieren für Anreize, um den CO2-Ausstoß zu mindern. Wie aus einer am Freitag vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos in Hamburg veröffentlichten Umfrage hervorgeht, gehört für gut jeden vierten Deutschen (26 Prozent) der Klimawandel inzwischen zu den besorgniserregendsten Themen. 2017 sahen das nur 13 Prozent so. Im Vergleich der 28 Länder, in denen die Umfrage erfolgte, machen sich nur in Kanada noch mehr Menschen (29 Prozent) Sorgen wegen der Erderwärmung.

In der Diskussion um Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen plädiert eine Mehrheit der Deutschen für Anreize statt Verbote, wie aus einer am Donnerstagabend in Köln veröffentlichen ARD-Umfrage hervorgeht. Knapp drei Viertel (72 Prozent) der Bundesbürger sprechen sich demnach für Anreize aus, um klimafreundliches Verhalten zu fördern. 15 Prozent der Befragten finden Verbote besser, um klimaschädliches Verhalten einzuschränken.

Gefragt nach dem Betrag, mit dem sie persönlich bereit wären, den Umwelt- und Klimaschutz zu unterstützen, gaben 21 Prozent an, monatlich kein Geld dafür ausgeben zu wollen. Genauso viele Befragte antworteten den Angaben zufolge, einen Betrag von 1 bis 25 Euro zahlen zu wollen. 26 bis 50 Euro auszugeben könnten sich 20 Prozent der Befragten vorstellen, 14 Prozent 51 bis 100 Euro. Sieben Prozent wären bereit, mit 101 Euro und mehr den Umwelt- und Klimaschutz zu unterstützen.

Für den ARD-"Deutschlandtrend" wurden am Montag und Dienstag dieser Woche 1.003 Wahlberechtigte befragt. Ipsos befragte nach eigenen Angaben zwischen dem 19. April und 3. Mai rund 19.500 Menschen in 28 Ländern, davon rund 1.000 aus Deutschland.

Die größten Sorgen haben die Deutschen wegen drohender Armut und sozialer Ungleichheit. 47 Prozent zählen dieses Thema zu den besorgniserregendsten. Rund ein Drittel der Befragten nannte bei der Frage nach den größten Ängsten das Thema Einwanderung (34 Prozent). Auf dem dritten Platz landete Kriminalität und Gewalt (30 Prozent). Die Sorgen im Zusammenhang mit der Migration haben der Umfrage zufolge dabei ähnlich stark abgenommen wie die vor dem Klimawandel zugenommen hat. Im Oktober 2015 hielt den Angaben zufolge noch mehr als die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) Einwanderung für ein besonders besorgniserregendes Thema.

epd co/lwd kfr