US-Umfrage: Kirchen verlieren Ansehen

US-Umfrage: Kirchen verlieren Ansehen

Washington (epd). In den USA haben die Kirchen deutlich an Ansehen verloren. Bei einer Erhebung gaben 52 Prozent der Befragten an, Kirchen und religiöse Institutionen hätten einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft, wie das Forschungsinstitut Pew Research Center am Montag (Ortszeit) mitteilte. Das waren elf Prozentpunkte weniger als im Jahr 2000.

Die Einstellung zur Kirche hängt dabei stark von der parteipolitischen Präferenz ab. Während 68 Prozent der Anhänger der Republikaner erklärten, die Kirchen hätten eine positive Wirkung auf die US-Gesellschaft, waren unter den Wählern der Demokraten nur 38 Prozent dieser Auffassung.

Für die Untersuchung wurden in Juli 1.502 Erwachsene in allen 50 Bundesstaaten telefonisch befragt. Dabei stellte sich auch heraus, dass die Mehrheit der US-Amerikaner die etablierten nationalen Medien kritisch sieht: 64 Prozent gaben, die nationalen Medien hätten einen negativen Einfluss auf die USA.

Vor allem unter den Anhängern der Republikaner ist diese Meinung weit verbreitet. Nur ein Zehntel von ihnen spricht den Medien eine konstruktive Rolle zu. Unter den Anhängern der Demokraten sehen 38 Prozent die Medien positiv. Bei einer Umfrage im Jahr 2010 hatten 57 Prozent der US-Amerikaner die Medien negativ eingeschätzt.

Dramatisch haben sich die Ansichten der US-Amerikaner zu Technologiefirmen gewandelt. Nur noch die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass Technologieunternehmen einen positiven Einfluss haben. 2015 hatten noch 71 Prozent den Einfluss der Branche positiv eingeschätzt.

53 Prozent gaben an, große Konzerne hätten einen negativen Einfluss auf die USA. Gewerkschaften verzeichnen indes wachsende Zustimmung: 45 Prozent der Befragten bewerten Gewerkschaften positiv. 2010 waren nur 32 Prozent dieser Ansicht gewesen.