Steinmeier: Mut der NS-Widerstandskämpfer bleibt unvergessen

Steinmeier: Mut der NS-Widerstandskämpfer bleibt unvergessen

Berlin (epd). Zum 75. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Widerstandskämpfer gewürdigt. "Den verzweifelten Versuch der mutigen Widerständler vom 20. Juli, den grausamen Krieg und die Herrschaft des Nazi-Regimes zu beenden, haben die daran Beteiligten und ihre Unterstützer mit ihrem Leben bezahlt", sagte Steinmeier in einem am Freitag veröffentlichten Video-Statement auf der Plattform Instagram. "Ihr Mut bleibt uns unvergessen", sagte er.

Es habe zu wenig Widerstand gegen das Hitler-Regime gegeben, sagte der Bundespräsident. "Aber es gab die Mutigen, die nicht weggeschaut haben, die Mitmenschlichkeit bewahrt haben, die andere vor Verfolgung geschützt haben und die Naziverbrechen vereitelt haben", ergänzte er. Alle, die Widerstand geleistet haben, hätten Freiheit, Gesundheit, sogar ihr Leben riskiert. Steinmeier erinnerte in seiner Video-Botschaft auch an die Gruppe "Weiße Rose" um Sophie Scholl und den ebenfalls gescheiterten Attentatsversuch von Georg Elser.

Viel zu lange sei den Widerstandskämpfern vom 20. Juli 1944 Anerkennung verweigert worden. "Dabei sind sie ein so wichtiger Teil der deutschen Freiheitsgeschichte", sagte er. Zum 75. Jahrestag richtet die Bundesregierung am Samstag eine Gedenkstunde aus, zu der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet wird.

Eine Gruppe deutscher Offiziere um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg versuchte am 20. Juli 1944, Adolf Hitler zu töten. Der Sprengstoffangriff im Führerhauptquartier "Wolfsschanze" scheiterte. Stauffenberg und drei seiner Mitverschwörer wurden noch in der Nacht zum 21. Juli in Berlin standrechtlich erschossen. In den folgenden Wochen wurden weitere rund 200 Mitwisser und Angehörige des Widerstands hingerichtet. Viele andere wurden verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt.