One: Nur eine von drei Frauen kann Geld abheben

One: Nur eine von drei Frauen kann Geld abheben

Berlin (epd). Die Entwicklungsorganisation One fordert die G7-Finanzminister auf, Frauen weltweit den Zugang zu einem Bankkonto und zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Dies sei entscheidend, damit sie sparen, vorsorgen und investieren könnten, um sich selbst aus der Armut zu befreien, erklärte der One-Direktor für Deutschland, Stephan Exo-Kreischer, am Dienstag in Berlin. Derzeit könnten nur eine von drei Frauen auf der Welt Geld abheben.

One rief deshalb die G7-Staaten auf, bei ihrem Treffen an diesem Mittwoch und Donnerstag in Frankreich die Digital Financial Inclusion Initiative voll zu finanzieren. Damit erhielten 240 Millionen Frauen in Afrika Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen. Die Initiative könnte auch digitale Identitätsnachweise ermöglichen. Allein in afrikanischen Ländern südlich der Sahara hätten 45 Prozent der Menschen keinen Personalausweis. Aber nur damit lasse sich ein eigenes Konto eröffnen, erklärte One Deutschland.

Laut Weltbank hätten 980 Millionen Frauen weltweit keinen Zugang zu einem Bankkonto. Das entspricht 56 Prozent aller Menschen ohne Konto. Da ein eigenes Konto in den Industrieländern Standard sei, lebten die Menschen ohne Bankkonto nahezu ausschließlich in Entwicklungsländern, heißt es in der Global Findex Database 2017 der Weltbank. So verfügten nur fünf Prozent der Frauen im Sudan, sieben Prozent in Pakistan und ebenso wenige in Afghanistan über Zugang zu einem Bankkonto.

Die Finanzminister der sieben wichtigsten Industrienationen treffen sich am Mittwoch und Donnerstag im französischen Chantilly nördlich von Paris. Deutschland wird durch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) vertreten. Sein Haus twitterte am Dienstag bereits, die Bundesregierung unterstütze die Allianz für Finanzielle Inklusion mit Fokus auf Subsahara-Afrika.